Der Unternehmer und Hochfrequenztechniker Dr. Lothar Rohde (1906-1985) hat ein vielschichtiges und facettenreiches Lebenswerk hinterlassen. Zusammen mit dem Physiker und Nachrichtentechniker Dr. Hermann Schwarz legte er 1933 den Grundstein für Rohde & Schwarz, einem international agierenden Elektronikkonzern mit Sitz in München, der zu den größten Familienunternehmen Deutschlands zählt. Der Industrielle zählt zu den Pionieren des UKW-Rundfunks in Deutschland: So wurde etwa das erste deutsche Serien-UKW-Radiogerät von Rohde & Schwarz hergestellt. Auch zahlreiche andere technische Innovationen führen auf den in Leverkusen gebürtigen Industriellen zurück. 1938 setzte er beispielsweise maßgebliche Impulse für die Entwicklung der ersten tragbaren Quarzuhr. Und auch eine der ersten vollautomatischen Wettersatelliten-Empfangsanlagen aus den 1960er Jahren stammt aus seiner Hand. Die immense Menge an Fachpublikationen, Patenten und Auszeichnungen, die er hinterlassen hat, stehen für ein produktives und erfolgreiches Leben. Ziel des Forschungsprojektes ist eine biographische Annäherung an diese herausragende Persönlichkeit. Die historische Aufarbeitung erfolgt dabei über verschiedene Zeitetappen hinweg: Von der Schul- und Studienzeit Rohdes im späten Kaiserreich und der Weimarer Republik, den Anfängen seines Berufslebens im „Dritten Reich“ sowie – nach Zusammenbruch und Wiederaufbau – dem Ausbau seiner Karriere in der Bundesrepublik Deutschland.