Nach der Erfindung der ersten 3D-Druckverfahren vor ca. 30 Jahren wurde der 3D-Druck zunächst in der Entwicklung (z.B. Modell- und Prototypenbau), für Werkzeug- und Maschinen-bau (Gussformen) oder für Kleinserien der Endprodukt- oder Ersatzteilherstellung eingesetzt. 3D-Druckverfahren eignen sich besonders für spezifische Produkte und solche, welche in kleinen Mengen beschafft und genutzt werden. Dies ist bei der Bundeswehr in besonderem Maße gegeben, da häufig militärisch maßgeschneiderte Produkte in kleinen Flottengrößen sehr flexibel beschafft und genutzt werden.
Der besondere Hintergrund der Bundeswehr, welcher knapp mit den Schlagworten (1) größtmögliches Maß an Flexibilität bzgl. der Verfügbarkeit von Produkten, (2) militärische Nutzung in weltweiten Einsätzen, (3) große Heterogenität der Produkte (und Ersatzteile), (4) langen Nutzungszeiten und (5) Beschaffung nach Maßgabe des öffentlichen Vergabe- und Haushaltsrechts, nur verkürzt angerissen werden kann, zeigt, dass die Auswirkungen additiver Fertigungsverfahren auf Beschaffung und Nutzung sowie das logistische System von Streitkräften einer strukturierten Aufbereitung bedürfen.
Das Projekt untersucht die Auswirkungen und Chancen durch additive Fertigungsverfahren auf Beschaffungs- und Nutzungsstrategien auf Streitkräfte in einer detaillierten Analyse. Dabei soll erarbeitet werden, mit welchem Instrumentarium Ausrüstungs- und Nutzungsszenarien in Zukunft ausgewählt und implementiert werden können. Das beinhaltet einen konkreten Strategiebaukasten „Additive Beschaffungs- und Nutzungsstrategie“ im Sinne eines integrierten Supply Chain Management, welcher Einkaufs- wie auch Logistikentscheidungen berücksichtigt.
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