Wesentliche Anforderungen an die Satelliten und Dienste der 2. Galileo Generation sind in den letzten
Jahren neu definiert worden und die Implementierung im Raum- und Bodensegment schreitet voran. Die
neuen Signale der 2. Galileo Generation selbst sind in der letzten Definitionsphase und werden noch
optimiert. Neben ihrer nominellen Performanz ist auch die Kompatibilität mit anderen GNSS entscheidend.
Daher müssen diese neuen Signale auch im Zusammenspiel mit anderen GNSS Signalen angepasst und
optimiert werden. Auf formeller Ebene müssen dazu auf Basis der ITU-Regeln Kompatibilitätsanalysen
durchgeführt werden. Zudem müssen auf Grund der zusätzlichen Signale mit den USA Verhandlungen
über eine Neuausgestaltung der Kriterien der nationalen Sicherheit geführt werden.
Weiter in der Zukunft liegen die Möglichkeiten einer verbesserten Navigation, die sich durch die Nutzung
von Signalen, wie sie heute bereits teilweise als sogenannte SoO z.B. von LEO-basierten Mega-
Konstellationen oder LTE/5G-Basisstationen zur Verfügung stehen. Durch die zusätzliche Nutzung von teils
deutlich stärkeren Signalen und verbesserter Geometrie ergibt sich ein großes Potential für viele
Navigationsanwendungen. Offen ist hier jedoch, wie hoch der Nutzen für die jeweilige Anwendung ist und
ob es Sinn macht, SoOs als solche zu nutzen, oder die Signale und Systeme der SoOs als Teil eines
GNSS mit bestimmten Anforderungen an Verfügbarkeit und Genauigkeiten zu integrieren.
Im Bereich der lokalen Interferenz durch regulierte Dienste wie Amateurfunk und Radar im E6-Band oder
durch absichtliches Jamming gibt es nach wie vor Handlungsbedarf.
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